Der Steuerkettenspanner mit dem Messingkeil funktioniert in einer GPZ 400 M1 sehr gut. Das Motorrad rasselt deutlich weniger. Trotzdem ist das Problem der mangelhafte Schmierung nicht gelöst. Toni aus Hannover (der mit dem wunderschönen Gespann) hatte dazu die zündende Idee. Einfach dem Spanner eine Zwangsschmierung verpassen. Die Linke Seite des Spanners bietet sich geradezu an dort eine Ölleitung hin zu legen.
Um das Öl aus dem Kreislauf nach der Pumpe abzuzweigen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder unterhalb der Kurbelwelle am Stopfen der quer laufenden Ölbohrung. Vorteil: ohne gossen Aufwand möglich, sieht man aber leicht.
Oder man geht hinten an der Ölwanne an der Verschlußstopfgen des Ölkanals, der in der Ölwanne von hinten nach vorne läuft. Dann sieht man die Leitung nicht so schnell, dafür muss man die Ölwanne ausbauen. Was man nach 35 Jahren ruhig mal machen kann. Interessant, was man da manchmal findet. Hab schon mal zwei Ventilshims in einer Ölwanne gefunden. „Scheckheft gepflegt“ der Motor..
Es ist gar nicht so einfach, diese Schraube aus der Ölwanne heraus zu schrauben. Werksseitig ist die verklebt. Ich habe den Verdacht, dass das Gewinde auch konisch ist. Ohne warm machen und „Knattermax“ (=Pressluftschrauber) braucht man mindestens einen langen Hebel.
In den Verschlussstopfen genau zentriert eine Bohrung 8,5 mm setzen und dann ein Gewinde M10*1,25 schneiden. Anschließend kann die Schraube mit Hilfe einer Schraube M10*1,25 und flüssiger Gewindedichtung wieder eingesetzt werden. Die M12 er Mutter dient hier nur als Abstandshalter. Die M10er Schraube ist eine Hohlschraube wie sie auch für Bremsleitungen verwendet wird.
Weiter zur Bearbeitung des Steuerkettenspanners. Schön mittig eine 8,5er Bohrung setzen. Das geht durchaus besser als es mir hier gelungen ist. Ich habe von „innen nach außen“ gebohrt. Da ist die Zentrierung nicht so recht gelungen. Zum zentrieren in der Stand/ Säulenbohrmaschine besser einen 10er Rundstange statt eines 10er Bohrers verwenden… Danach habe ich die neue Dichtfläche plan gefräst. Geht auch mit Feile. Gewinde M10*1,25 schneiden.
Wenn jetzt schon Öl im Spanner kann man das auch gleich zur Dämpfung nutzen und den Öldruck als zusätzliche Krafft für den Spanner. Der erforderliche Wellendichtring in 10*22*7 ist aber so dick, das auch die Feder zu stark vorgespannt wird. Aus dem Grund muss der Wellendichtring etwas „versenkt“ werden. Ein simpler 22 mm Kronenbohrer vom Chinamann ist für Hobby mässige Anwendung vollkommen ausreichend. Damit es nicht frisst wieder den Handgel Trick anwenden.
Es ist ausreichend, drei Millimeter tief ins Material einzustechen. Von den überstehenden 3 mm müssen mindestens 2 mm abgefrässt werden.
Und dann den Wellendichtring rein.
Die Menge Öl, die aus dem Kreislauf abgezapft wird muss gedrosselt werden. Es sollen ja nicht die Lager oder der Turbolader dem Ölmangel Tod sterben. Für den Spanner reichen winzige Mengen. Ich habe dafür einfach eine 0,35 mm Vergaser Leerlaufdüse in die obere Hohlschraube eingesetzt. Darauf achten, das die Düse ein metrisches M5 Gewinde hat. Vergaser haben gerne Zoll Gewinde…
Hier ein Testlauf bei der Turbo. Bei der Turbo habe ich eine 90° Kröpfung des Bremsschlauchs machen lassen. 45° oder weniger reichen aus, wenn man die Variante mit Anschluss Ölwanne macht.
45° Version Zephyr. Bremsschläuche lasse ich bei Melvin anfertigen. Guter Service und meistens auch der Günstigste. Fischer Hydraulik oder Spiegler sind qualitativ auch 1a.
Bremsleitung Melvin: Sonderanfertigung 58 cm mit Ringanschluß 45° gekröpft und geradem Anschluß Aussengewinde M10x1,25.